16. Februar: Kalt war’s

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Im Februar ging es für neue Aufnahmen in den Sternenpark Westhavelland und das gleich zweimal und innerhalb von einer Woche. Hier aber zunächst der erste Besuch in Bild und Schrift:

Am Nachmittag des 16. Februar checkte ich mal probehalber das Wetter für die kommende Nacht und siehe da: Es sollte eine klare Nacht werden, zumindest die erste Nachthälfte sollte sich lohnen. Und das sind ja im Winter schon alleine einige Stunden. Kurzum schrieb ich über Facebook Matthias an, einen meiner “üblichen Verdächtigen”, mit denen ich mich häufiger im Sternenpark treffe. Und ganz schnell stand fest, dass ich den kommenden Abend nicht alleine verbringen muss. 😉

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Direkt in der blauen Stunde angekommen, baute ich die Kamera für den ersten Zeitraffer auf, um den Übergang von der blauen Stunde in die Nacht herein festzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits ordentlich kalt und ein Bedienen der Kamera ohne Handschuhe war nicht lange möglich.

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Als es dann dunkel genug war, konnte man, wie schon bei meinem letzten Mal im Sternenpark, das Zodiakallicht im Westen beobachten:

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Nachdem die Serie beendet war, war es nun eine Herausforderung, einen neuen spannenden Bildausschnitt für den nächsten Zeitraffer zu finden. Ich lief also ein Stück weiter in die Dunkelheit und fand einen kleinen Bach mit recht hohem Schilf an den Ufern. Besonders wenn die Kamera dabei von einem tiefen Standpunkt aus fotografiert, sieht man das Schilf besser vor dem Sternenhintergrund. Also war mein Motiv nun gefunden. Ich musste nur noch den richtigen Winkel sowie die “richtigen” Schilfhalme finden. Nach einigen Minuten auf dem Boden liegend fand ich den richtigen Bildausschnitt:

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Nachdem die ersten Frames durch waren, bemerkte ich, dass sich Wolken aus genau der Richtung näherten, in der die Kamera zeigte und somit bald keine Sterne mehr auf den Bildern zu sehen wären. Nun musste ich eine Entscheidung treffen: Entweder die Kamera stehen lassen oder den Bildausschnitt verändern? Ich entschied mich für letzteres und drehte kurzum die Kamera in die Himmelsregion, wo noch keine Wolken zu sehen waren und startete den Zeitraffer neu. Und das wiederum liegend. Und ich muss gestehen, es war gar nicht so ungemütlich. 😉
Im fertigen Zeitraffer ist nun zu sehen, wie die Wolken über den Himmel ziehen und kurz danach den Sternenhimmel wieder freigeben.

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Als letzte Amtshandlung wollte ich seit langem mal wieder ein Panorama anfertigen. Und der gut sichtbare Bogen der Wintermilchstraße bot sich da auch sehr gut an. Es ging wieder einige Meter zu Fuß durch die Landschaft, bis ich das richtige Motiv für den Vordergund gefunden habe. Drei ziemlich allein stehende Bäume waren wie gemacht dafür. Ich machte 12 Hochkant-Aufnahmen mit jeweils 11mm Brennweite.
Auf dem Panorama erkennt man übrigens im rechten Bereich etwas Airglow (grünliches Schimmern).

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Danach war es spät und kalt genug, um den Abend im Sternenpark zu beenden. Der Dank geht noch an Matthias für die Gesellschaft. 🙂

Tom Radziwill

ist begeisterter Landschafts- und Astrofotograf. Auf seinem Blog berichtet er von seinen Reisen, Erlebnissen und der Entstehung der Bilder. Sein Motto: "Jedes Bild hat seine eigene Geschichte."

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Radelnder Uhu

    Wunderbare Aufnahmen. Und das Licht von Berlin scheint nicht zu stören.

    1. Tom Radziwill

      Danke dir. Ja es hängt tatsächlich vom Wetter ab. Wenn es wirklich klar und trocken ist, ist von Berlin nicht viel zu merken. Wenn hohe Luftfeuchtigkeit herrscht oder gar Wolken über Berlin hängen wird das Licht auch bis in den Sternenpark gestreut.

    1. Tom Radziwill

      Vielen lieben Dank für die Nominierung und dein Lob! Das sind sehr interessante Fragen. Ich hoffe, ich komme in nächster Zeit dazu, diese zu beantworten. 😉 Generell müsste gefehlt mal wieder überhaupt etwas kommen, aber ich arbeite daran! 🙂

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