Im Mai musste der Sternenpark ausnahmsweise mal ohne einen Besuch meinerseits auskommen. Direkt Anfang Juni stand aber mal wieder trotz der kurzen Nächte ein Ausflug auf dem Programm. Zumal auch wieder wie letztes Jahr Susanne aus NRW zu Besuch war. Dieses Mal auch mit Begleitung. Und neben Begleitung brachte sie auch wieder einmal Wetterglück mit… 😉
Und genau wie letztes Jahr trafen wir uns wieder in der Nähe von Lochow. Susanne hatte sich für die Zeit, in der sie das Westhavelland besuchte, bei der Ferienhausvermietung Liane Zemlin bei Liane und Detlef in Lochow eingemietet. So war der Weg auch nicht weit. Wir trafen uns am Abend also noch vor Sonnenuntergang am Havelländischen Hauptkanal. Auch Liane und Detlef sowie der Naturfotograf Christoph Prochotta warteten auf meine Ankunft, sodass bis zum Sonnenuntergang eine schöne Gesprächsrunde statt fand.
Kurz nach Sonnenuntergang näherte sich eine Wolkendecke, was meine Hoffnung auf eine klare Nacht ehrlich gesagt ein wenig schwinden ließ. Die Wolken streiften uns aber zum Glück nur.
So stand einer klaren Nacht eigentlich auch nichts mehr im Weg. Diese Wolken nutzte ich aber noch für eine kurze Zeitraffer-Sequenz, da Wolken immer eine schöne Bewegung in die sonst statische Landschaft mit einbringen.
Bis zur maximalen Dunkelheit (die man eigentlich gar nicht wirklich Dunkelheit nennen kann) mussten wir aber dann noch einige Zeit warten. Wir vertrieben uns die Zeit mit ein wenig fachsimpeln über Fotografie und Erlebnisberichten unserer letzten Reisen.
So ab Mitternacht war die Milchstraße dann aber auch für den ungeübten Beobachter gut zu erkennen. Trotz der anhaltenden Dämmerung im Nordwesten und Norden zeichnete sich die Milchstraße dann doch ganz gut ab. Besser als ich vorher vermutet hatte. Und die Milchstraße mit ein wenig Rest-Dämmerungslicht am Horizont hatte auch seinen Reiz und wollte eingefangen werden. Ich entschloss mich seit langem mal wieder für ein Milchstraßen-Panorama. Anfang Juni steht die Milchstraße dann auch noch ziemlich flach, sodass man das komplette Milchstraßen-Band auch noch mit 11 mm Brennweite im Hochformat gut auf den Sensor bekommt.
Ich stellte mich auf die Brücke über den Kanal und machte 8 Bilder im Hochformat.
Merke: Wenn Photoshop Probleme beim Zusammensetzen des Panoramas hat, dann nehme man das kostenlose Programm ICE (Image Composite Editor). 😉
Hier das Ergebnis:
Im linken Bilddrittel ist die angesprochene Mitternachtsdämmerung zu sehen und im rechten Bilddrittel innerhalb der Milchstraße ein Iridium-Satellit als Leuchtspur. Rechts “am Fuße” der Milchstraße ist übrigens eine Lichtanlage zu sehen, die zur Erforschung des Einflusses der Lichtverschmutzung dort aufgestellt wurde. Sie soll Kenntnisse liefern, inwieweit die immer stärker werdende künstliche Beleuchtung in die Natur eingreift.
Schon jetzt kann man aber mit Sciherheit sagen, dass die Lichtverschmutzung nicht nur negativen Einfluss auf die Sichtbarkeit des Sternenhimmels hat, sondern auch auf die Tierwelt (vor allem Insekten sind betroffen, die vom künstlichen Licht geradezu angezogen werden) und insbesondere auch auf die Gesundheit des Menschen. Weiterführende Literatur zur Lichtverschmutzung gibt es zum Beispiel auf der Webseite des Sternenparks oder auf den Seiten der Fachgruppe Dark Sky – Initiative gegen Lichtverschmutzung.
Aufgrund der Folgen in Flora und Fauna ist die Lichtverschmutzung mittlerweile auch eine anerkannte Umweltverschmutzung. Lasst uns also auch im Hinblick auf die Beleuchtung unsere Umwelt schützen um so auch weiterhin dunkle Sternennächte zu ermöglichen und zu erleben. Jeder kann dazu beitragen!
Wieder sehr schöne Bilder und Beschreibung! Vielen Dank fürs Teilen; bitte weiter so!
Vielen Dank! Mache ich gerne 🙂