Roadtrip Namibia | Teil 1/3 – Von der Kalahari bis zum Rand der Namib

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Nach einigen Corona-bedingten Ausfällen, konnten wir uns nun endlich mit etwas Verspätung 2023 auf Namibia freuen. Eigentlich war die Reise schon für 2020 geplant und gebucht, aber da kam bekanntlich etwas dazwischen. Eine positive Seite hatte das Verschieben dann aber vielleicht doch: Die Vorfreude konnte so stetig wachsen und unsere Pläne reifen. Tatsächlich hatten wir für 2020 auch ursprünglich geplant, für einen längeren Zeitraum an hauptsächlich einem Ort zu verweilen. Nun ist in der Zwischenzeit doch eine Rundreise daraus geworden, was wir im Nachhinein auch nicht bereuen. Namibia ist so groß und vielseitig, dass wir uns, selbst bei einer Rundreise von knapp 3 Wochen, mehr Zeit gewünscht hätten. Aber das wäre wohl bei jedem Reisezeitraum so gewesen.

Route im Überblick:

In folgenden Unterkünften haben wir auf diesem ersten Teil der Reise übernachtet:

RegionAnzahl ÜbernachtungenUnterkunft
1. Kalahari2 NächteBagatelle Kalahari Game Ranch
2. Fish River Canyon2 NächteFish River Lodge
3. Tirasberge1 NachtNamtib Desert Lodge

Route als Karte:

Das war in den ersten Tagen unsere Reiseroute: Von Windhoek über die Kalahari bis zum Rand der Namib.
Tatsächlich ist auf vielen Rundreisen durch Namibia bereits in Windhoek die erste Übernachtung. Wir haben uns aber bewusst dagegen entschieden. Wir wollten keine Nacht und damit Zeit in der Hauptstadt “vergeuden”, sondern starteten direkt in den Süden Richtung Kalahari.

Rundreise durch Namibia | Teil 1/3

1. Kalahari

Nach einem relativ entspannten Nachtflug von Frankfurt nach Windhoek mit Eurowings Discover landeten wir pünktlich zum Sonnenaufgang in Namibias Hauptstadt. Nach einer unkomplizierten Einreisekontrolle, Mietwagenabholung und einem kleinen Getränke- und Snack-Einkauf ging es dann auch direkt weiter in den Süden Namibias. Ein wenig Rest-Müdigkeit vom Nachtflug vermengte sich mit Vorfreude und Dankbarkeit: “Endlich sind wir also hier, im Süden Afrikas!”

Nach ca. 300 km bzw.  3 Stunden Autofahrt erreichten wir dann unsere erste Unterkunft, die erste Etappe auf unserer Rundreise.

Anzahl Übernachtungen: 2
Unterkunft: Bagatelle Kalahari Game Ranch

Highlights:

Auf der Bagatelle Ranch konnten wir unsere ersten afrikanischen Tiere sehen und fotografieren. Darüber hinaus konnte ich dort das erste Mal die Milchstraße unter namibianischem Himmel fotografieren.

Direkt am zweiten und letzten Abend in der Kalahari erlebten wir dann zusammen einen ganz besonderen Moment, der unser Leben nachhaltig verändern wird. 😉

 

2. Fish River Canyon

Nach diesen vielen ersten Emotionen, Eindrücken und Erlebnissen verließen wir schweren Herzens diesen tollen Ort. Zeitgleich wussten wir aber, dass der Großteil unserer Rundreise noch vor uns liegen wird.
Wir packten also unsere Koffer, stiegen ins Auto und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Fish River Canyon. Auf dem Weg dorthin nutzten wir aber auch gleich in Mariental die Chance zum Tanken und Einkaufen für ein paar Snacks für unterwegs.
Uns stand nun eine Strecke von 450km bevor, die wir noch durch zusätzliche Fotospots zeitlich in die Länge zogen. Wie zum Beispiel beim Köcherbaumwald, bzw. wohl eher Köcherbaumwäldchen, in der Nähe von Keetmanshoop.

Am Ende benötigten wir aus diesen Gründen für die Strecke fast 7 Stunden, aber auch weil auf der gefühlt endlosen B1 in Richtung Süden die eine oder andere Baustelle mit Ampel etwas Zeit von der Uhr nahm.
Der Wandel der Landschaft war auf dieser Strecke auch schon beeindruckend. Gestartet sind wir in einer Savannenlandschaft bei ziemlich blauem Himmel, durchfuhren wüstenähnliche Gegenden und endeten in der kargen Mondlandschaft des Canyons, bei überwiegend bedecktem Himmel.
Diese Station auf unserer Reise sollte damit auch schon die südlichste sein.

Anzahl Übernachtungen: 2
Unterkunft: Fish River Lodge

Highlights:

Am Fish River Canyon war es kühl. Nicht viel über 15°C zum Sonnenuntergang, nachts herrschten einstellige Temperaturen. Die Lage der Unterkunft machte das aber wieder wett: Sowohl das Haupthaus mit Rezeption (und Pool!), als auch die einzelnen Chalets befinden sich direkt am Canyon. Und jedes Chalet hatte darüber hinaus noch eine Terrasse in Richtung Canyon. Wow! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und wussten direkt bei der Ankunft, dass 2 Nächte erneut zu wenig sein werden.
Trotz allem war dieser Ort natürlich predistiniert für Milchstraßen-Aufnahmen, die ich in beiden Nächten, trotz zunehmendem Mond und zeitweise dichten Wolken, umsetzen konnten. Es ist aber auch schon ein Luxus, wenn man keine 5 Meter vom Bett entfernt, eine solch spektakuläre und auch dunkle Landschaft (Stichwort Lichtverschmutzung) vor den Füßen hat.

 

3. Tirasberge

Wir verließen die Fish River Lodge Richtung Norden und Westen. Je weiter wir Richtung Norden gekommen sind, desto höher stieg das Thermometer und desto blauer wurde auch wieder der Himmel.
Es sollten wieder gut 300km zurückgelegt werden, bis zur nächsten Unterkunft. Und auch auf dieser Strecken boten sich Zwischenstopps zum Fotografieren an. Wir besuchten beispielsweise das verlassene Bahnhofsgebäude von Garub und hielten nach den Wildpferden in dieser Region Ausschau. Ja, richtig gelesen. Wildpferde inmitten der Wüste! Um dessen Ursprung ranken sich tatsächlich auch mehrere Theorien (siehe hier).

Aber auch die Fahrt Richtung Namib durch den Namib-Naukluft-Park war wieder begleitet von tollen Landschaften, die an uns vorbeiglitten. Diese Farben, diese Weiten… Da kann man als Landschaftsfotograf nur ins Schwärmen kommen.

Am späten nachmittag erreichten wir dann unsere nächste Unterkunft, obwohl wir ehrlich gesagt bei den scheinbar unendlichen Weiten in der Landschaft kaum noch damit gerechnet hatten, dass überhaupt noch eine Unterkunft auftaucht.
Dafür aber umso mehr eine kleine aber feine Oase am Rand der Namib.

Anzahl Übernachtungen: 1
Unterkunft: Namtib Desert Lodge

Highlights:

Das Highlight bei dieser Unterkunft war die familiäre Atmosphäre. Eine Ursache dafür war die Tatsache, dass wir die einzigen Gäste waren. Umso privater war das Abendessen. Denn hier wird die Tradition gepflegt, dass die Gäste zusammen mit den Betreibern der Lodge die Mahlzeiten einnehmen. So saßen wir zu viert an einer großen Tafel und genossen das wieder einmal leckere Abendessen. Die Atmosphäre war maximal angenehm. Vielen Dank an dieser Stelle an Linn und Thorsten, den beiden deutschen Betreibern. 🙂
Auch hier konnte ich tolle Milchstraßenbilder machen, einfach ein paar Meter hinter dem eigenen Chalet war der perfekte Platz, an einer hoch aufragenden Akazie in der Landschaft. Dafür musste ich mir allerdings früh den Wecker stellen: Um 4 Uhr am Morgen meines 30. Geburtstag. Die komplette Story zu dem Morgen gibt es hier.


Das Video zu diesem Reiseabschnitt:

 

Hier geht es zum nächsten Teil dieser Artikel-Serie:

Tom Radziwill

ist begeisterter Landschafts- und Astrofotograf. Auf seinem Blog berichtet er von seinen Reisen, Erlebnissen und der Entstehung der Bilder. Sein Motto: "Jedes Bild hat seine eigene Geschichte."

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Robert d F

    Ach Mann, da kommt man ja gleich wieder ins Träumen 🙂
    War das echt ein Heiratsantrag???? – KLASSE!!

    1. Tom Radziwill

      Ja, im Film ist der Antrag/Kniefall noch deutlicher zu erkennen. 😉

  2. Hans-Jörg BF

    Kann Robert nur zustimmen, mehr braucht es auch nicht, wenn man (ich nur 1x bisher) schon mal da war. Und mein Heiratsantrag war bei weitem nicht so romantisch ;-)(
    Und bis nächste Woche …

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